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Damit schlimme Nachrichten ausbleiben

Ausstellung über Sicherheit im Straßenverkehr im Beruflichen Schulzentrum

Pfarrkirchen. Zwei Wochen lang läuft die aufrüttelnde Ausstellung mit dem Titel „Schatten – ich wollte doch leben“ am Beruflichen Schulzentrum. In Zusammenarbeit mit dem ADAC dreht sich alles um das Thema Sicherheit im Straßenverkehr. Über 1000 junge Erwachsene erreicht die Info-Veranstaltung, also gut zwei Drittel der BSZ-Schüler. Zur Halbzeit lauschten fünf Klassen dem zusätzlichen Podiumsgespräch in der Aula

Vorne stehen dunkle Silhouetten sechs junger Menschen. Ob selbst verschuldet oder nicht: Sie alle starben im richtigen Leben nach tragischen Verkehrsunfällen. Schülerin Antonia Hausbeck (K11b) liest vom Schicksal der 16-Jährigen namens Sissi vor. Sie verlor zusammen mit ihrem Freund bei einem Unfall wegen überhöhter Geschwindigkeit unangeschnallt auf der Rückbank eines Autos das Leben.

In Bezug darauf benennt Mario Theobald das Rasen als den zweithäufigsten Grund für Verkehrsunfälle. Noch öfter geschehen dem ADAC-Referenten zufolge Unglücke auf der Straße aufgrund von Ablenkung (Stichwort Handy). Als weitere Ursachen folgen Alkohol und Drogen. Theobald: „Es gibt viel zu viele 18- bis 24-Jährige, die tödlich verunglücken und bei ihren Familien und Freunden durch ihr Fehlen unsägliches Leid verursachen.“ Sein Aufruf: „Passt auf, um stets die Gefahren zu realisieren, auf die wir Einfluss haben.“ Zudem rät er den Jugendlichen, den Führerschein bald zu machen „um möglichst lange vom begleiteten Fahren zu profitieren“.

Darüber hinaus warnt Theobald „vor betrunkenen Mitfahrern, die ablenken oder zu riskantem Verhalten animieren“. In diesem Fall müsse der Fahrer eine klare Ansage machen. Aus gutem Grund beginnt die Straßenverkehrsordnung mit dem Satz: Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

Polizeihauptkommissar Sandro Anzeneder erklärt, was bei einem Unfall mit Personenschaden zu beachten ist. „Dem Notruf unter 110 oder 112 erfolgt die Alarmierung durch die Leitstellen“, so der Polizist von der örtlichen Inspektion. Er weist zudem darauf hin, „dass sich alle Beteiligte erst einmal nicht vom Unfallort entfernen dürfen“.

Feuerwehrkommandant Gerald Wimmer legt dar, was alles passiert, wenn die Alarmierung zur Menschenrettung per Piepser ausgelöst wird. „Es heißt, kühlen Kopf zu bewahren, auch wenn man von den Betroffenen vor Ort aufgeregt angesprochen wird“, so Wimmer. Zudem berichtet er davon, „dass Wehrleute nach blutigen Einsätzen immer wieder selbst Gesprächsbedarf haben“.

Bürgermeister Wolfgang Beißmann, selbst aktiver Feuerwehrmann, spricht über das Retten und Bergen. „Bei der patientenschonenden Rettung nehmen sich die Einsatzkräfte in Absprache mit dem Notarzt bewusst viel Zeit“, so Beißmann. Im Unterschied dazu gehe es bei der schnellen Rettung unmittelbar um Leben und Tod. Eine bereits verstorbene Person werde wiederum geborgen. „Auch dabei achten wir auf einen würdevollen Umgang“, erklärt der Rathauschef. Sein abschließender Aufruf an alle Autofahrer: „Es ist wichtig, sich immer anzuschnallen.“

Schulleiter Günter Ilg erinnert bei seiner Einführung an „mehrere traurige Jahre, an denen die Berufsschule zwei Verkehrstote zu beklagen hatte“. Genau das solle am besten nie wieder passieren. Ähnlich äußert sich zum Abschluss der ADAC-Referent. Theobald: „Hoffentlich sorgt die Ausstellung dafür, dass möglichst niemand mehr mitten in der Nacht von der Polizei geweckt wird und eine schlimme Nachricht erhält.“

Die Organisation des Projekts lag vor Ort in den Händen von Ursula Meisterernst. An der anschließenden Diskussion beteiligte sich eine Reihe junger Erwachsener, teils selbst Wehrleute, rege. In Woche zwei, bis 17. Mai, wechselt die Ausstellung vom BSZ-Standort Pfarrkirchen nach Eggenfelden. Vor sechs Jahren war das Schatten-Projekt schon einmal am Beruflichen Schulzentrum zu sehen.

− has, Stand: 15.05.2023, 4:00 Uhr, "Damit schlimme Nachrichten ausbleiben", Damit schlimme Nachrichten ausbleiben (pnp.de)