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Die Chancen waren noch nie so gut

Über 500 Mittelschüler aus dem Landkreis beim großen Informationstag im Beruflichen Schulzentrum

Pfarrkirchen. Es ist mittlerweile Tradition: Schülerinnen und Schüler aus den 8. Regelklassen der Mittelschulen und den 9. Klassen der M-Zweige des Landkreises kommen kurz vor Ende des Schuljahres in das Berufliche Schulzentrum (BSZ) nach Pfarrkirchen, um sich hier über das breite Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. Dabei gibt es aber nicht nur "graue" Theorie, sondern auch ganz lebendige Praxis zu erleben.

"Wir wollen den Schülerinnen und Schülern zeigen, dass die Chancen auf einen interessanten Ausbildungsplatz derzeit ganz hervorragend sind", so stv. Schulleiter Günter Ilg. "Nachdem die letzten zwei Jahre coronabedingt darauf verzichtet werden musste, war es jetzt wieder möglich, diese Veranstaltung durchzuführen, die von den Mittelschulen immer sehr begrüßt wird", sagte Beratungslehrerin Andrea Trenker bei der Begrüßung der Ehrengäste aus dem Arbeitskreis Wirtschaft und Schule, von dem diese Veranstaltung unterstützt worden war. Von großer Bedeutung sei, so Trenker, dass die interessierten jungen Besucherinnen und Besucher hier tatsächlich einen guten Eindruck bekommen von dem, was sie später einmal in der Berufsschule erwartet, dass sie auch mit Auszubildenden und Lehrkräften in Kontakt kommen und dass sie selbst auch etwas ausprobieren können – sei es in der Theorie oder in der Praxis, beispielsweise am Hobel in der Lehrschreinerei oder an der Fräse im Bereich Metallbau.

Fast 20 Berufe wurden präsentiert und schnell wurde deutlich: die Unterscheidung zwischen "männlichen" und "weiblichen" Berufsbilder ist heute nicht mehr gültig – auch Mädchen interessieren sich für Berufe in der Holzverarbeitung. Dass der Mangel an qualifizierten Fachkräften groß ist und viele Handwerksbetriebe sehr intensiv nach Auszubildenden suchen, wurde beim Rundgang der Ehrengäste durch die Lehrwerkstätten immer wieder thematisiert.

"Wir arbeiten hier sehr gut mit den Betrieben in der Region zusammen, die sich bei uns auf eine wirklich gute Berufsschulausbildung verlassen können", betonte dabei auch der scheidende Schulleiter Walter Karlstetter, der diese Veranstaltung zum letzten Mal begleitete. Er verwies darauf, dass die Möglichkeiten der beruflichen Ausbildung im Landkreis in den nächsten Jahren sogar noch besser werden, baut der Kreis doch als eine der größten Baumaßnahmen in seiner Geschichte ein neues Berufliches Schulzentrum.

In den Klassenzimmern und Werkstätten hatten die Lehrkräfte einiges vorbereitet, um das Interesse der jungen Besucherinnen und Besucher zu wecken. Alle Maschinen liefen, die Schülerinnen und Schüler konnten unter Anleitung selbst schon "anpacken", es entstanden schon erste Werkstücke und es konnten vor allem alle Fragen gestellt werden, die auf den Nägeln brannten. Die anwesenden Lehrkräfte bemühten sich immer, keine Frage unbeantwortet zu lassen.

Dass sich die Auszubildenden von morgen durchaus Gedanken machen über die "Zukunftsträchtigkeit" einer Berufsausbildung, wurde deutlich bei der Zahl der Anmeldungen für die verschiedenen Berufsbilder. An der Spitze standen mit weitem Abstand Berufe in der Kfz-Mechatronik, gefolgt von der Energie- und Gebäudetechnik, der Systemelektronik und der Maschinen- und Antriebstechnik. Im guten Mittelfeld fanden sich die Berufe "am Menschen". Kinderpflege, Kranken- und Altenpflege und auch das Friseurhandwerk fanden viel Interesse. Das "Schlusslicht" bildete der Beruf des "Maßschneiders" und der "Maßschneiderin" – Bekleidung von der Stange scheint hier doch mehr gefragt sein.

Am Ende des Tages waren alle zufrieden: von vielen Schülern gab es Lob dafür, dass man "handfeste" Informationen bekommen habe, die bei der Entscheidung für einen Beruf wirklich helfen können. Bei den Vertretern der Schule und des Arbeitskreises "Schule und Wirtschaft" wurde das große Interesse der allermeisten Besucherinnen und Besucher gewürdigt: "Die jungen Leute haben schon Vorstellungen, wie sie im Leben weiterkommen wollen und sie sind bereit ihre Chancen zu ergreifen – wir am BSZ helfen da gerne mit."− hl

hl, Stand 02.08.2022, 18:28 Uhr, "Die Chancen waren noch nie so gut", plus.pnp.de/lokales/pfarrkirchen/4391730_Die-Chancen-waren-noch-nie-so-gut.html

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