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Der Grundstock ist gelegt

Schlussfeier an der Berufsschule: 94 junge Schreiner, Zimmerer, Maurer, Trockenbaumonteure erhalten ihre Zeugnisse

Langeneck. Die Abschlussfeier der Abteilung Bau-Holz-Trockenbau für die Ausbildungsberufe Maurer, Schreiner, Zimmerer und Trockenbaumonteure fand im Gasthof Wirtsbauer in Langeneck statt. Der Ständige Vertreter des Schulleiters, Günter Ilg, begrüßte eingangs die wichtigsten Personen des Abends: die 94 junge Frauen und Männer, die ihr Abschlusszeugnis erhielten.

Angesichts Corona würden zwei besondere Schuljahre mit Homeschooling hinter den Schülern liegen, sagte Studiendirektor Günter Ilg. Die Schreiner und Zimmerer hätten 56 Schulwochen mit rund 2000 Unterrichtsstunden, die Maurer und Trockenbauer etwa 31 Schulwochen mit rund 1200 Unterrichtsstunden absolviert. Die Berufsschulzeit sei nun vorbei, jetzt sei es Zeit, einen Blick auf die Ergebnisse zu werfen. Und diese könnten sich sehen lassen. Im Abschlusszeugnis der Berufsschule seien die theoretischen und praktischen Leistungen in einer Vielzahl von Fächern aufgelistet. "Im Vergleich zur Gesellenprüfung ist es keine Momentaufnahme eines einzigen Tages und hat somit eine deutlich höhere Aussagekraft."

An so einem Tag stelle man sich die Frage, wer zu diesem Erfolg beigetragen habe. "Den größten Anteil daran habt Ihr selbst erbracht und darauf könnt Ihr stolz sein", sagte Ilg. Sein Dank ging aber auch an die Eltern, Ausbildungsbetriebe und Lehrer, die das nötige Rüstzeug für den Beruf vermittelt hätten. Ilg bedankte sich auch beim Landkreis als Sachaufwandsträger für die sehr gute Ausstattung. Mit dem Neubau der Berufsschule zeige man Weitblick.

Abteilungsleiter Josef Starnecker, der die Feier auch moderierte, bezog sich in seiner Ansprache auf ein Sprichwort: "Solange Deine Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel." Die Eltern hätten ihnen Basiswurzeln mitgegeben. Diese brauche der Baum, um sich zu versorgen. "Und Ihr habt sie während Eurer Schul- und Ausbildungszeit gebildet. Ihr breitet Eure Flügel aus und habt Talent in der Schule und im Betrieb gezeigt", so Starnecker.

Thomas Wagner von der Josef-Haas-Stiftung erklärte, dass man sich nach dem Tod von Josef Haas sehr schnell einig war, die Stiftung fortzuführen. Er bat die Absolventen, die nicht zu vergessen, die sie auf diesem Weg begleitet haben. Gute Handwerker, so Wagner, werden in Zukunft immer mehr gebraucht.

Die besten drei Absolventen bei den Zimmerern waren Thomas Krenn aus Osterhofen (Durchschnittsnote 1,36; Ausbildungsbetrieb Werner Krenn Osterhofen), Lenart Dorrer aus Freyung (1,41; Sonnleitner Holzbauwerk Ortenburg) sowie Tobias Neumayer aus Reisbach (1,49; Prielmeier Holzbau Reisbach). Bei den Schreinern waren die drei besten Absolventen Florian Gebert aus Triftern (1,0; Schreinerei Eisenreiter Brombach), Eva Obermeier aus Falkenberg (1,55; Schreinerei Sporrer Simbach bei Landau) sowie Moritz Henk aus Johanniskirchen (1,6; Schreinerei Vogl Roßbach). Die besten Maurerabsolventen sind Tobias Österreicher aus Marktl (1,85; Gumpendobler Bau GmbH, Tann), Lukas Wimmer aus Hebertsfelden (1,86; Rieger Bau Hebertsfelden) und Kevin Kramer aus Triftern (2,28; Matthias Apfel, Bad Birnbach).

Konrad Buchner erklärte, dass die Schlagmann-Edmüller-Stiftung fast in ganz Bayern Schulen unterstütze. Sein besonderer Dank galt Martin Wochinger, der sich stets darum bemühe, dass die Zimmerer und Maurer den Kranschein erlangen könnten. Herbert Hofbauer von der Lindner-Gruppe zeichnete die besten drei Trockenbauer aus. Er freute sich, dass zwei von ihnen aus den eigenen Reihen kommen. An die Absolventen gewandt meinte er, dass das Lernen immer weiter gehe, es höre nie auf. Die drei besten Trockenbaumonteure sind Lukas Memminger (1,7) und Richard Kolner (2,1; beide Lindner AG, Arnstorf) sowie Christoph Ammerl (2,1; Schwarzkopf Trockenbau, Tittling).

 

Anschließend wurden die Kranscheine von Konrad Buchner und Martin Wochinger übergeben. Dabei dankte letzterer der Edmüller-Stiftung und den Firmen Henfling und Rießer für die Unterstützung. "Was für Zimmerer und Maurer der Kranschein ist, ist für die Schreiner die CNC-Fachkraft", meinte CNC-Fachlehrer Stephan Rieger. Hier könnten sich einzelne Schüler aus der Menge herausheben, dass sie diese Maschine bedienen können. Mit Moritz Henk und Christoph Schmeisser hätten zwei Schüler diese Zusatzqualifikation absolviert.

Franz Hager, Obermeister der Zimmererinnung, erinnerte die Absolventen daran, dass sie nun einen wichtigen Lebensabschnitt hinter sich hätten. "Ihr habt nun alle Möglichkeiten Euch im Handwerk weiterzubilden."

Schulleiter Walter Karlstetter gab bekannt, dass die Absolventen Gutscheine von den Innungen erhalten. Außerdem informierte er, dass auf den Zeugnissen DQR Stufe 4 stehe. DQR/EQR Stufe 6 sei schon der Meister oder Techniker und entspreche dem Bachelor. "Mit Eurem Abschluss habt Ihr einen guten Grundstock gelegt. Ein Berufsabschluss, ein Gesellenbrief, das ist schon was", sagte Karlstetter. Einige Dinge würden aber in Zukunft unverzichtbar sein, betonte er: die Bereitschaft zur Weiterbildung, Vertrauen in die eigene Kraft. "Den Tüchtigen gehört die Zukunft und diese liegt in Euren Händen!" − sf

hl, Stand 01.08.2022, 18:53 Uhr, "Der Grundstock ist gelegt", https://plus.pnp.de/lokales/eggenfelden/4390764_Der-Grundstock-ist-gelegt.html

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