Newsdetail

„Handwerk genießt mittlerweile Hochachtung“

Freisprechungsfeier für Gesellen der Energie- und Gebäudetechnik – Pfarrkirchner Auszubildende unter den Besten

Tiefenbach/Pfarrkirchen. Die Innung für Elektro- und Informationstechnik Passau, die sich als regionale Vertretung der Fachbetriebe im Elektrohandwerk über die Stadt Passau sowie die Landkreise Freyung-Grafenau, Rottal-Inn und Passau erstreckt, hat die Freisprechung von 53 Gesellen und einer Gesellin gefeiert. Unter den Besten waren dabei auch zwei junge Leute aus Rottal-Inn.


„Das Handwerk genießt mittlerweile äußerste Hochachtung“, stellte Kreishandwerksmeister Siegfried Piske zu Beginn der Feier im Gasthof Knott in Jacking (Lkr. Passau) fest. Thomas Schosser, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Passau, begrüßte die Gäste – darunter Vertreter der Berufsschule Pfarrkirchen – und betonte, dass ohne die ehrenamtlich getätigten Leistungen der Prüfungskommissionsmitglieder die Durchführung der Gesellenprüfung unmöglich wäre. Dies geschehe auch im Interesse des Berufsnachwuchses zur Sicherung des Fachkräftebedarfs.

Der Obermeister der Elektroinnung, Robert Soppart, attestierte allen Gesellen, mit dem erfolgreichen Abschluss der Berufsausbildung einen Höhepunkt im bisherigen Leben erreicht zu haben. Dies sei aber nur mit Fleiß, Disziplin und Durchhaltevermögen möglich gewesen. Er dankte stellvertretend für die Jung-Gesellen deren Eltern und Ausbildungsbetrieben, aber auch den Berufsschulen in Passau und Pfarrkirchen für die Unterstützung.

Bei der Gesellenprüfung gebe es keine Geschenke, und das positive Ergebnis müsse man sich verdienen, unterstrich Kreishandwerksmeister Siegfried Piske. Sichtlich erfreut stellte er fest, dass sich die Einstellung der Menschen zum Handwerk geändert habe und die meisten Bauherren es kapiert hätten, was man an einem anständigen Handwerker hat. An die Jung-Gesellen gerichtet meinte er: „Euch wird der rote Teppich ausgerollt werden.“

 

Weiterbildung bleibt weiter wichtig

Für die Leiterin der Berufsschule Passau I, Heide Freudenstein, haben die Jung-Gesellin und die Jung-Gesellen einen zukunftsweisenden Beruf erlernt. Dazu sei aber die Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule als duale Partner wichtig. Es gelte nämlich, Inhalte und Abläufe miteinander abzustimmen, um eine gute Ausbildung zu gewährleisten. Nicht nur das Handwerk, auch die Wirtschaft brauche Gesellen in den verschiedenen Berufen. Und gerade in Zeiten von „Smart homes“ sei es wichtig, auch in Zukunft weiter zu lernen und im Beruf zu wachsen, damit man den neuen Trends gerecht werde.

Die Ausbildungsberaterin der Handwerkskammer Niederbayern/Oberpfalz, Daniela Eberle, ermunterte die Jung-Gesellen, sich an diesem Tag zu freuen und Kraft zu tanken für neue Herausforderungen.

Schließlich berichtete der Vorsitzende der Prüfungskommission für Elektroniker der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik, Bastian Reichmeier, über die Ergebnisse der Gesellenprüfung. Von 64 Prüflingen haben demnach 54 bestanden, davon elf mit der Note 2 und zwei mit Note 1. Der Schnitt lag insgesamt bei 3,3. Dann erhielten die Jung-Gesellin und die Jung-Gesellen aus der Hand von Thomas Schosser ihre Gesellenbriefe und Abschlusszeugnisse der Berufsschule. Dieser wies noch darauf hin, dass die Ausbildung überwiegend in niederbayerischen Handwerksbetrieben absolviert worden sei.

Die besten Absolventen waren Christoph Bauer (Elektro Niedermeier, Pfarrkirchen) und Manuel Anzill (Elektro Loibl, Grafenau) mit einer Gesamtnote von 1,4. Franziska Noneder schloss mit 1,8 ab. Auch sie wurde bei Elektro Niedermeier in Pfarrkirchen ausgebildet. Die beiden Prüfungsbesten erhielten als Anerkennung für ihre Leistungen noch einen Bildungsgutschein der Handwerkskammer im Wert von 300 Euro.

Den Schlussakkord der Feier setzte Obermeister Robert Soppart mit der Freisprechungsformel: „Nach altem deutschen Handwerksbrauch spreche ich Sie öffentlich und feierlich frei von den Pflichten des Lehrlings. Wahren Sie die Tradition des Elektrohandwerks, ehren Sie Ihren Beruf und seien Sie stolz auf Ihr Handwerk. Machen Sie durch Ihre eigene Arbeit dem Elektrohandwerk stets Ehre. Ich heiße Sie als neue Gesellen sehr herzlich willkommen. Hoch lebe das ehrbare Elektrohandwerk.“

Für die musikalischen Akzente zeichnete die Band „Plan B“ aus dem Bayerischen Wald verantwortlich.

Hans Schauer, Stand: 13.03.2023, 4:00 Uhr, "Handwerk genießt mittlerweile Hochachtung", „Handwerk genießt mittlerweile Hochachtung“ (pnp.de)