Pfarrkirchen. „In diesem Schuljahr besuchen 34 Schülerinnen und Schüler in zwei Klassen das Berufsgrundschuljahr Agrarwirtschaft. Das sind noch einmal drei junge Leute mehr als vor zwei Jahren. Eine derart hohe Zahl an Berufsanfängern in der Landwirtschaft hatten wir in den letzten 20 Jahren nicht“, so ein erfreuter Schulleiter Günter Ilg bei der Begrüßung der jungen Leute am Beruflichen Schulzentrum.
Dies sei umso bemerkenswerter, weil das Einzugsgebiet der Berufsschule Pfarrkirchen, der sogenannte Sprengel, in diesem Beruf nur den Landkreis Rottal-Inn und die Gemeinden Reisbach, Simbach bei Landau und Eichendorf umfasst, heißt es dazu in einer Presseaussendung des Beruflichen Schulzentrums Pfarrkirchen. Unter den 34 neuen Schülerinnen und Schüler, die jetzt ihre Ausbildung zum Landwirt begonnen haben, befinden sich sieben junge Frauen und fünf Schüler, die bereits einen Beruf erlernt haben.
„Natürlich freuen wir uns, dass eine so hohe Zahl an jungen Menschen den Beruf des Landwirts erlernen möchte“, meint Oberstudiendirektor Günter Ilg. Seiner Meinung nach ist dies auch ein Beleg dafür, dass die Landwirtschaft bei der jungen Generation einen hohen Stellenwert genießt und sie sich eine Zukunft in diesem attraktiven Beruf sehr gut vorstellen können. „Wenn man bedenkt, dass derzeit beinahe alle Branchen händeringend nach Lehrlingen suchen, ist die Berufsentscheidung der Jugendlichen für die Landwirtschaft um so bemerkenswerter“, erklärt der Schulleiter.
Das hohe Interesse an der fundierten dualen Berufsausbildung mit dem Berufsgrundschuljahr Agrar sei zudem auch eine Bestätigung der hervorragenden und engagierten Arbeit, die die Lehrerinnen und Lehrer an der Schule leisten. Erwähnenswert findet Ilg auch die Tatsache, dass mehrere der jungen Leute im Berufsgrundschuljahr nicht aus der Landwirtschaft kommen. „Es ist eben wichtig, bei der Berufswahl den eigenen Neigungen zu folgen. Dann sind die Schüler meist auch höher motiviert und erzielen deutlich bessere Leistungen,“ so Ilg. Außerdem seien Landwirte mit abgeschlossener Berufsausbildung auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.
„Der Beruf des Landwirts ist ein sehr vielseitiger, interessanter und anspruchsvoller Beruf“, betonte im Gespräch mit den „Schulanfängern“ Abteilungsleiterin Ursula Meisterernst. Die meisten der Schülerinnen und Schüler werden später einmal den elterlichen Betrieb als Betriebsleiter oder Betriebsleiterin übernehmen. „Damit ein Betrieb wirtschaftlich und nachhaltig geführt werden kann, braucht der moderne Landwirt umfassende Kenntnisse in vielen verschiedenen Bereichen. Neben Kenntnissen in der tierischen und pflanzlichen Erzeugung vermitteln wir auch Inhalte in der Betriebswirtschaft und der Landtechnik. Die duale Ausbildung mit dem Berufsgrundschuljahr in Vollzeitform ist sicherlich der beste Weg, der Königsweg, die wichtigen Grundlagen für diese verantwortungsvolle Tätigkeit zu legen“, ist Meisterernst überzeugt.
Im Berufsgrundschuljahr besuchen die Schülerinnen und Schüler an vier Tagen den Unterricht an der Berufsschule und an einem Tag findet die Ausbildung auf einem Praxisbetrieb statt. Obendrein finden verschiedene überbetriebliche Lehrgänge an der Landmaschinenschule Schönbrunn und am Staatsgut Kringell statt. Für das laufende Schuljahr sind auch verschiedene Besichtigungen geplant. „Es wird ein spannendes Jahr für die Ausbildung in einem spannenden Beruf – wir alle freuen uns darauf“, so Ursula Meisterernst.
−red
