Pfarrkirchen. In Deutschland trifft jede Viertelstunde jemanden die niederschmetternde Diagnose „Blutkrebs“ – weltweit sogar jede halbe Minute. Gerade auch bei jungen Menschen macht diese lebensbedrohliche Erkrankung keine Ausnahme. Die einzige Chance auf Heilung ist daher oft nur eine Stammzellspende.
300 Schülerhören die Vorträge
Das berufliche Schulzentrum sieht sich seit über zehn Jahren an der Seite von Betroffenen und führte kürzlich bereits zum neunten Mal einen sogenannten Aktionstag mit der „Deutschen Knochenmarkspenderdatei“ (DKMS) durch, um potenzielle Stammzellspender für eine mögliche Lebensrettung zu gewinnen.
Nach der Begrüßung durch Schulleiter Günter Ilg und Mitorganisator Religionslehrer Tobias Hager informierte Emilie Ehof, Volunteer bei der DKMS, in zwei Vortragsreihen etwa 300 Schüler aus verschiedenen Klassen bzw. Abteilungen in der Aula über das Thema Knochenmarkspende bzw. Blutkrebserkrankungen. Aufbereitet durch einen Video-Clip mit Beispielen von persönlichen Schicksalsschlägen referierte die junge Chiemgauerin über die Möglichkeiten zur Lebensrettung durch eine Stammzellspende. Sie zeigte auch ihr eigenes Engagement bei der DKMS als registrierte Person auf und unterstrich dies durch ihre persönlichen Schilderungen als tatsächliche Stammzellspenderin, heißt es in der Pressemitteilung.
Sie hatte mit ihrer Bereitschaft vor Jahren einem mexikanischen Jungen das Leben gerettet. Dies war möglich, da das passende „Match“ (Spender- und Empfängerdaten stimmen überein) durch die weltweite Registrierkartei der DKMS festgestellt worden war. Als Spendenmethode kam bei Ehof dabei die operative Entnahme aus dem Beckenkamm zur Anwendung. Jedoch geschehe dies bei den allermeisten Fällen über eine einfachere Blutwäsche, sagte sie. Das jeweilige Prozedere – auch mit eventuellen Risiken – beschrieb sie offen und anschaulich.
Bei der den Infovorträgen anschließenden freiwilligen Registrieraktionen ließen sich 49 potenzielle Stammzellspender in die DKMS-Kartei aufnehmen. Durchführen konnten die Schüler dies im Nebenraum ganz einfach und zügig unter Anleitung freiwilliger Helfer über das Smartphone. Einzig die Wangenschleimhautabnahme durch Wattestäbchen verläuft durch jeden selbst nach wie vor mechanisch.
Vor drei Jahren ausgezeichnet
„Unsere Schule konnte in den neun DKMS-Aktionen über 500 potenzielle Stammzellspender und Spenderinnen durch die Kölner Gesellschaft DKMS registrieren“, sagte Oberstudiendirektor Günter Ilg. Und man freue sich natürlich über die 2021 vorgenommene Auszeichnung durch die DKMS als „Engagierte Schule im Kampf gegen Blutkrebs“. Das im Aulabereich/ Nebenstelle angebrachte DKMS-Schulsiegel „Wir retten Leben“ erinnere beinahe täglich an den ethisch-verantwortungsvollen Umgang untereinander, an die christliche Grundhaltung der Liebe zum Nächsten sowie an die Bereitschaft, Mitmenschen in Not Hilfe anbieten zu können.
− red, Stand: 05.03.2024, 4:00 Uhr, "Helfen, wenn das Schicksal zuschlägt", https://www.pnp.de/print/lokales/landkreis-rottal-inn/eggenfelden/helfen-wenn-das-schicksal-zuschlaegt-15579952