Pfarrkirchen. Neun Jahre gibt es jetzt die Technikerschule am Beruflichen Schulzentrum in Pfarrkirchen. In dieser Zeit habe sich laut Schulleiter Günter Ilg die Bildungseinrichtung in den Bereichen Stahl- und Leichtmetallbau einen hervorragenden Ruf weit über den Landkreis und auch über Niederbayern hinaus erworben. „Unsere Absolventinnen und Absolventen werden uns aus der Hand gerissen – aber die meisten sind schon vergeben, bevor die Abschlussfeier ansteht“, meinte er schmunzelnd vor dem offiziellen Beginn der Feierstunde.
Studiendirektor Heinrich Etzel begrüßte als stv. Schulleiter die Ehrengäste und wandte sich dann an die Absolventinnen und Absolventen: „Wir können auch in diesem Jahr hochqualifizierte Fachkräfte in das Berufsleben entlassen, und zwar mit dem höchsten beruflichen Bildungsabschluss, der im Landkreis vergeben wird. Das ist der beste Beweis für die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung.“ Diese Wertschätzung für die berufliche Bildung sei wichtig, denn sie werde dringend benötigt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Der Dank Etzels richtete sich an den Landkreis, der als Sachaufwandsträger der Schule immer bereit sei, die Ausstattung auf bestmöglichem Niveau zu halten und damit den Unterricht modern und zeitgemäß zu gestalten. Auch der Neubau des Schulzentrums sei ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass dem Landkreis viel gelegen sei an der Zukunft der jungen Menschen und ihrer beruflichen Bildung.
Diesen Gedanken griff stv. Landrat Kurt Vallée gerne auf: „Wir haben uns für diesen Neubau entscheiden, weil wir wissen, dass die jungen Leute unser Kapital für eine erfolgreiche Zukunft sind – wer sich entschließt, eine Berufsausbildung im dualen Bildungssystem zu beginnen, der soll auch auf der schulischen Seite die besten Voraussetzungen finden.“ Den Absolventen der Technikerschule gratulierte er herzlich: „Das, was Sie erreicht haben, ist Ihre persönliche Leistung, die Abschlusszeugnisse öffnen Ihnen viele Türen, das alles ist Ihr eigener Verdienst, Sie können stolz auf sich sein.“
2. Bürgermeister Hermann Gaßner hob den hohen Stellenwerk des Handwerks hervor, gerade in einer Zeit des Fachkräftemangels sei es wichtig, dass junge Leute ihren beruflichen Horizont und ihre Qualifikationen erweitern, damit auch heimische Betriebe den Anschluss nicht verlieren. „Sie haben eine hervorragende Leistung erbracht, Sie haben Wissen und Können für die Zukunft erworben.“
Als größter Arbeitgeber im Landkreis sei die Lindner-Group immer auf der Suche nach Top-Fachkräften, unterstrich die Personalabteilungsleiterin des Unternehmens, Anne Huber. Nicht wenige der Absolventen der Technikerschule seien bei Lindner tätig, man habe diese Ausbildung in der Technikerschule immer gerne unterstützt. „Mit so einem Abschluss hat man alle Chancen“, bestätigte die Expertin.
Schulleiter Günter Ilg schließlich bestätigte den Absolventen, dass die Technikerschule eine große Herausforderung hinsichtlich der Intensität und des Lernpensum sei, auch im Vergleich zu manchem Studiengang. Schule, Lehrer und vor allem die Schülerinnen und Schüler hätten in gemeinsamer Anstrengung aus dem Besuch der Technikerschule eine Erfolgsgeschichte gemacht. „Sie haben sich für eine echte Alternative zum Studium entschieden – aber wenn sie möchten, dann könne auch der Zugang zu einer Fachhochschule anvisiert werden.“
Das Leitziel der Schule sei auch ein Standortfaktor für die Wirtschaft vor Ort zu sein. „Die Technikerschule bedeutet Weiterbildung in der Region für die Region“, so Ilg, der aber auch hinzufügte: „Dass wir mit diesem Studiengang ein so großes Einzugsgebiet abdecken, macht uns auch ein bisschen stolz – immerhin sind wir die einzige Schule dieser Art in Bayern.“ Unter den Gästen waren auch Kreishandwerksmeister Konrad Strassl sowie Vertreter der Metallinnung Rottal-Inn.
− tz, Stand: 17.07.2023, 4:00 Uhr, "Mit Wissen und Können in die Zukunft", Mit Wissen und Können in die Zukunft (pnp.de)