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Begehrte Facharbeiter

Schlussfeier der Berufsschule: 57 junge Maurer, Schreiner, Trockenbaumonteure und Zimmerer erhalten ihre Zeugnisse

Langeneck. Sie haben es geschafft: 57 Auszubildende der Ausbildungsberufe Maurer, Schreiner, Trockenbaumonteure und Zimmerer haben ihre Abschlusszeugnisse des Beruflichen Schulzentrums Pfarrkirchen erhalten. Die Abschlussfeier mit Ehrungen und Zeugnisübergabe fand beim Wirtsbauer in Langeneck statt.

Schulleiter Günter Ilg bezeichnete diesen Tag als ersten Meilenstein in der beruflichen Ausbildung. Weitere würden folgen. „In den letzten drei Jahren habt ihr das Rüstzeug für eure berufliche Karriere erworben, das euch zu begehrten Facharbeitern macht.“ Es sei aber auch ein Tag, um zurückzuschauen auf den Beginn der Ausbildung. „Viele Schulwochen liegen hinter euch. In dieser Zeit habt ihr viele Schulaufgaben und Exen geschrieben sowie eine Vielzahl von praktischen Werkstücken gefertigt.“ Jetzt sei es an der Zeit, einen Blick auf die Ergebnisse zu werfen.

 

„Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts“

Oberstudiendirektor Ilg verwies noch auf die Aussagekraft von Abschlusszeugnis und Gesellenbrief. So sei auf dem Abschlusszeugnis vermerkt, dass dieses dem Europäischen Qualifikationsrahmen 4 (EQR) entspreche. Obendrein freute sich Ilg, dass einige Schüler zudem den mittleren Schulabschluss erreicht haben. Außerdem hätten 44 Absolventen den Staatspreis auf Grund ihrer besonderen Leistung erhalten – darunter eine Schreinerin, ein Zimmerer und vier Maurer.

Anschließend ging Oberstudiendirektor Ilg darauf ein, wer alles an diesem Erfolg Anteil habe. Den größten Anteil hätten die Schüler selbst. Er dankte aber auch den Eltern, Lehrern und Ausbildungsbetrieben. Ein Dank ging auch an den Landkreis als Sachaufwandsträger für die sehr gute Ausstattung. Mit dem Neubau zeige der Landkreis Weitblick. Jeder Euro, der hier in die Berufsausbildung junger Menschen investiert werde, zahle sich vielfach aus. „Unsere Schule ist die einzige in Niederbayern, die Schreiner, Zimmerer, Maurer und Trockenbauer unterrichtet. Man kann also von einem Kompetenzzentrum Bau-Holz-Trockenbau sprechen.“

Josef Starnecker, Abteilungsleiter Bau-Holz-Trockenbau, der die Abschlussfeier moderierte, erzählte, dass er seit über 26 Jahren Lehrer sei. Dabei habe er immer einen Spruch im Kopf: „Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts“. Dieses Zitat des Pädagogen Friedrich Fröbel (1782 bis 1852) enthalte alles, was Eltern wissen müssten, um ihre Kinder gut begleiten zu können. Natürlich komme man als Eltern oder Lehrer auch mal an seine Grenzen. Man müsse jedoch die Kinder so respektieren, wie sie sind.

Nun standen die Ehrungen an: Zuerst zeichnete Barbara Haas die jeweils drei besten Zimmerer und Schreiner aus. Barbara Haas informierte, dass ihr Mann 1996 die Josef-Haas-Stiftung gegründet habe. Bester Zimmerer war Luca Sendlinger, er absolvierte seine Ausbildung bei der Zimmerei Pappi in Wurmannsquick. Zweitbester war Franz Steckermeier (Zimmerei Girnghuber, Gangkofen). Drittbester war Tobias Grünbeck (Zimmerei Piske in Vilshofen). Eine Sonderform von Auszeichnung erhielt Ruben Gillen vom Abschlussjahrgang 21/22. Er konnte aus gesundheitlichen Gründen erst im März 2023 seine praktische Prüfung machen. Seine Ausbildung absolvierte er bei Moser Holzbau, Wittibreut.

Bei den Schreinern war Elvira Daungauer die Beste. Ihr Ausbildungsbetrieb war die Schreinerei Liedl, Pfarrkirchen. Zweitbester war Michael Reisbeck (Schreinerei Sagmeister in Dietersburg), Drittbeste war Anna Hinteraicher (Schreinerei Unterhuber, Zeilarn). Sie alle erhielten Geldpreise.

Die drei besten Maurer zeichnete Hans-Peter Hofbauer von der Schlagmann-Edmüller-Stiftung aus. Er überreichte einen Geldpreis, eine Wasserwaage und einen Strohhut. Als bester Maurer wurde Martin Christian geehrt. Sein Ausbildungsbetrieb war die Schmid Bau GmbH, Unterdietfurt. Zweitbester war Manuel Dirl (Bichlmeier Bau GmbH, Rotthalmünster/Asbach), Drittbester war Simon Binderberger (Firma Niedermeier Alois, Falkenberg).

Die Trockenbauer erhielten von Stefan Berger, Abteilungsleiter Trockenbau von der Lindner Group, ihre Auszeichnung. Bester Absolvent war Philipp Svojkia, sein Ausbildungsbetrieb war die Firma Lindner, Arnstorf. Zweitbester war Benedikt Glashauser (Firma Lobenz in Zenting), Drittbester war Abdulaziz Eissa (Firma AST Sommer in Kirchdorf am Inn).

Anschließend übergaben Fachoberlehrer Martin Wochinger und Hans-Peter Hofbauer von der Schlagmann-Edmüller-Stiftung die Kranscheine. Josef Starnecker dankte Martin Wochinger und den Auszubildenden, die freitags und samstags für den Kranschein ihre Freizeit geopfert hätten. Ein Kranschein sei auf dem Bau immer gefragt. Zwölf Maurer und fünf Zimmerer haben den Schein erhalten. Starnecker bedankte sich bei der Schlagmann-Edmüller-Stiftung für die Übernahme der Hälfte der Kosten (Maurer) und informierte, dass er auch schon bei der Josef-Haas-Stiftung diesbezüglich eine Anfrage gestartet habe (Zimmerer).

Fachoberlehrer Stephan Rieger übergab noch das CNC-Fachkraft-Zertifikat (Schreiner). Dieses sei ein Herausstellungsmerkmal. Die teilnehmenden Schüler müssten dafür viel Freizeit opfern, sagte er und gratulierte Elvira Daungauer zur bestandenen CNC-Fachkraft-Prüfung.

Kreishandwerksmeister Konrad Straßl bat die jungen Menschen, ihrem Beruf treu zu bleiben und sich weiterzubilden. Die Ausbildung sei zwar manchmal nicht leicht gewesen, aber sie hätten Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit gezeigt. Die Berufsschule habe das Rüstzeug dafür gegeben.

Anschließend wurden die Abschlusszeugnisse von Oberstudiendirektor Günter Ilg sowie Michael Hölzlwimmer (Maurer), Bernhard Schmid (Schreiner), Matthäus Gruber (Trockenbaumonteure) und Josef Starnecker (Zimmerer) überreicht. Hans-Peter Hofbauer übergab noch Wasserwaagen an die Absolventen. Von den Innungen gab es Verzehrgutscheine.

− sf, Stand: 31.07.2023, 4:00 Uhr, "Begehrte Facharbeiter", https://www.pnp.de/print/lokales/landkreis-rottal-inn/pfarrkirchen/begehrte-facharbeiter-13585031