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Gute Chancen für bäuerlichen Nachwuchs

Infoveranstaltung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Berufsschule

Pfarrkirchen. Alle Jahre bietet das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Pfarrkirchen (AELF) zusammen mit der Berufsschule Pfarrkirchen für Jugendliche und Eltern aus landwirtschaftlichen Betrieben und für Jugendliche mit Interesse an Agrarberufen eine umfassende Informationsveranstaltung über den Ablauf der landwirtschaftlichen Berufsausbildung und die Weiterbildungsmöglichkeiten in dieser Berufssparte an. Dazu kamen kürzlich interessierte Schüler der achten und neunten Klassen mit ihren Eltern in die Aula der Berufsschule.

Oberstudiendirektor Günther Ilg, Leiter der Berufsschule, stellte seine Schule und die Neubaupläne dazu vor und betonte, dass es kaum einen Beruf gebe, der so hohe Anforderung stelle, so umfassend und vielfältig sei, wie der des Landwirtes. Auszubildende in der Landwirtschaft, die als Ziel eine Tätigkeit als selbstständige Unternehmer haben, würden eine gute Grundhaltung zeigen und seien auch bereit anzupacken.

Als Ehrengast begrüßte er BBV-Kreisobmann Hermann Etzel. Er zeigte durch seine Anwesenheit den Einsatz des Berufsverbandes für die landwirtschaftliche Berufsausbildung. Neben einer möglichen späteren landwirtschaftlichen Tätigkeit als Betriebsleiter seien Wege durchaus auch in größeren Lohnarbeitsbetrieben und im vor- und nachgelagerten Bereich gegeben. Er betonte den Wert der praktischen Ausbildung, der Landkreis sei hier mit der Berufs- und Landwirtschaftsschule und dem praxisorientierten Unterricht in der Schule und bei Praxisjahr-Meistern gut aufgestellt.

Der Leiter des zuständigen Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau-Pfarrkirchen, Leitender Landwirtschaftsdirektor Josef Eichenseer, stellte die persönlichen Aspekte in den Vordergrund. Der Beruf des Landwirtes biete Perspektiven für die Zukunft. Die potenziellen Auszubildenden sollten sich von der momentanen Stimmung nicht zu sehr beeinflussen lassen. Der gut aufgestellte Betrieb und die vor- und nachgelagerten Wirtschaftszweige würden auch bei strukturellen Änderungen Zukunftschancen für ein ganzes Berufsleben bieten. Lebensmittel, Baustoffe wie Holz und Energie würden immer benötigt werden. Der Beruf biete eine große Vielseitigkeit, in der Produktion mit und in der Natur und mit modernster Technik. Auch betriebswirtschaftlichen Alternativen biete der Zweig. Soziale Kompetenz in der Familie, in der betrieblichen Zusammenarbeit, aber auch in der Öffentlichkeit seien gefragt.

 

Oberstudienrätin Ursula Meisterernst, Leiterin des Bereichs Landwirtschaft der Berufsschule, stellte den Ablauf der schulischen Ausbildung vor, Bildungsberater Wolfgang Wilhelm vom AELF Landau-Pfarrkirchen informierte die interessierten Mädchen und Jungen und deren Eltern über den Ablauf der praktischen Ausbildung und über die weiterführenden Schulen.

Im Berufsgrundschuljahr werden die wesentliche Teile der theoretischen Grundlagen für die Prüfung gelegt. Wilhelm wies darauf hin, die Lehrbetriebe entsprechend der geforderten vier Schwerpunkte auszuwählen: zwei im Pflanzenbau und zwei in der Tierhaltung. Besonders renommierte Ausbildungsbetriebe seien oft bereits über Jahre ausgebucht.

Nach dem Absolvieren der Abschlussprüfungen müsse für die Fortbildung zum Wirtschafter für Landbau an der dreisemestrigen Landwirtschaftsschule und für die Meisterprüfung ein Jahr Praxis nachgewiesen werden. Die „Höhere Landbauschule Rottalmünster“ als sog. „Eliteschule“ könne man nach der Landwirtschaftsschule besuchen. Dort lerne man auch Studierende aus anderen bayerischen Bezirken und deren Produktionsweise, Interessen und Einstellungen kennen.

Besonders interessant war für die Jugendlichen der Bericht des ehemaligen Auszubildenden Tobias Scheiblhuber aus Wittibreut, der seinen persönlichen beruflichen Weg schilderte. Gegenseitige Höflichkeit, Ehrlichkeit und Vertrauen zwischen Lehrlingen, Ausbildern, deren und der eigenen Familie seien die Grundlagen für eine erfolgreiche Ausbildung.

Der Betrieb Gschöderer in Eggstetten (Simbach) hatte 2023 den Staatsehrenpreis für „Vorbildliche Ausbildung in der Landwirtschaft“ erhalten. Hofnachfolger Konrad Gschöderer betreut jetzt als Ausbilder die jungen Landwirtschaft-Azubis im Berufsgrundschuljahr und hat nach seinem Vater auch selbst bereits einige von ihnen zum Berufsabschluss geführt. Er zeigte den idealen Weg zur Bewerbung auf. Interessenten sollten rechtzeitig selbst bei den Ausbildungsbetrieben anrufen, bei besonders gefragten Betrieben sogar bereits im Vorjahr. Bei einer Probearbeit über ein bis zwei Tage oder gar einem Praktikum könnten sich beide Parteien erst einmal besser kennenlernen. Erst dann sollte eine offizielle Bewerbung erfolgen.

Im Anschluss an die Referate nahmen die Anwesenden die Gelegenheit wahr, den Fachkräften noch Fragen zu stellen. Eine Anmeldung zum Berufsgrundschuljahr 2023/2024 ist ab sofort und innerhalb der folgenden Wochen online möglich.

− red, Stand: 19.03.2024, 4:00 Uhr, "Gute Chancen für bäuerlichen Nachwuchs", https://www.pnp.de/print/lokales/landkreis-rottal-inn/eggenfelden/gute-chancen-fuer-baeuerlichen-nachwuchs-15687142